| Orchis langei |
K. Richter 1890
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 Burgos (E), 2. Juni 2003 |
Orchis langei ist ein relativ gut ansprechbares Knabenkraut. Besonders charakteristisch ist die Wölbung der Blütenlippen, üblicherweise sagt man dazu "schafsnasenartig gewölbt", was die Sache recht gut trifft. Und gut merken kann man sich das auch. Außerdem ist der Blütenstand verhältnismäßig locker. Ansonsten steht sie dem Manns-Knabenkraut sehr nahe und gehört folglich auch in die Gruppe von Orchis mascula. Lockerer Blütenstand und enge Verwandtschaft zu Orchis mascula kommen auch in der früheren Bezeichnung Orchis mascula subsp. laxifloriformis zum Ausdruck. Die nächste Verwandte dürfte Orchis pinetorum sein, mit der sie einige Gemeinsamkeiten aufweist. Manche halten letztere für das vikariierende orientalische Pendant. Orchis langei hat ein zersplittertes und vergleichsweise kleines Verbreitungsgebiet. Es liegt im westlichen Mittelmeergebiet und reicht von den Pyrenäen durch die iberische Halbinsel bis zum mittleren Atlas. Verbreitungsschwerpunkt sind die Mittelgebirgslagen in Spanien, wo sie auch dichte Bestände von Tausenden Individuen bilden kann. Unsere Aufnahmen beispielsweise entstanden nahe Burgos südwestlich der Sierra Demanda wo die dekorative Art zu Tausenden in einem ausgedehnten Weidegelände vergesellschaftet unter anderem mit Orchis morio, Orchis coriophora martrinii und Orchis champagneuxii blühte. Auch zum Schwerpunktvorkommen kann ich einen passenden älteren Namen anbieten: Orchis mascula subsp. hispanica: Die Art ist ein westmediterran-westsubmediterranes Florenelement. Die Blütezeit von Orchis langei beginnt je nach Höhenlage und Exposition Ende Mai und erstreckt sich bis in den Juni hinein. Sie blüht rund 14 Tage nach Orchis mascula, mit der sie auch zusammen vorkommen kann. Die meisten Orchis langei stehen am gleichen Standort zur Hochblüte von Orchis mascula erst in Knospen. Ebenfalls in Spanien zu Hause ist übrigens die nahe verwandte Orchis tenera. Sie blüht jedoch deutlich früher und bildet deshalb öfters Mischbestände mit Orchis mascula. Orchis langei wächst meist halbschattig in lockeren Wäldern und verbuschten Wiesen und Weiden, wobei leicht saure Substrate bevorzugt werden. An die Bodenfeuchte stellt sie keine besonderen Ansprüche, so dass man sie sowohl an verhältnismäßig trockenen als auch auf frischen Standorten finden kann. Viel mehr gibt es zu dieser Art nicht zu schreiben, unser Text fällt damit für diesen Monat etwas magerer aus als üblich. |
 Burgos (E), 2. Juni 2003 | |
 Burgos (E), 2. Juni 2003 | |
 Burgos (E), 2. Juni 2003 | |
 Burgos (E), 2. Juni 2003 |