Ophrys aesculapii
( Renz )

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Blüten


Die Äskulap-Ragwurz gehört zu den Ragwurzarten, die im Gelände meist gut zu erkennen sind. Insbesondere der fast immer vorhandene, 2-3 Millimeter breite hellgelbe bis orangegelbe Rand auf der Blütenlippe und das langgezogene, einfache H-förmige blaue und meist deutlich weiß berandete Mal sind charakteristisch für diese Art. Auch die vergleichsweise kleine Narbenhöhle trägt zum typischen, schlanken Aussehen bei. Das Perigon ist grün, allenfalls die seitlichen Sepalen sind in der unteren Hälfte leicht rötlich-braun getönt. Ansonsten können die Pflanzen an guten Standorten bis zu 40 Zentimeter Höhe erreichen und bis zu 13 Einzelblüten tragen. Meist aber sind es deutlich weniger. In schlechten Jahren sind sie sogar reichlich kümmerlich.

Renz, der Ophrys aesculapii beschrieben hat, widmete die Art Asklepios, dem griechischen Gott der Heilkunde. Seine Heiligtümer waren in Griechenland Wallfahrtsorte für die Kranken, in der römischen Kaiserzeit Heilstätten. Die berühmtesten standen auf der Insel Kos, in Knidos, Epidaurus und Pergamon. Damit ist auch klar, wo man diese schöne Art ungefähr finden kann. Sie wächst im östlichen Teil des Peloponnes, auf dem südlichen Teil des griechischen Festlandes, auf Fokis, in Böotien, Attika, Fthiodis, Magnissia und auf Euböa. Allerdings kann man sie dort nicht überall finden. Das Verbreitungsgebiets ist löchrig wie ein Schweizer Käse, was doch recht eigenartig ist. Ophrys aesculapii ist ein ostmediterranes Florenelement. Sie ist nicht gar häufig, tritt an einigen Standorten aber in größeren Stückzahlen auf. Noch bis vor einigen Jahren wurde die Äskulap-Ragwurz - wie übrigens auch Ophrys atrata (incubacea), Ophrys mammosa und Ophrys spruneri - als Unterart der Spinnenragwurz geführt.

Die Äskulap-Ragwurz mag lichte (Kiefern-)wälder, wächst aber auch in Garriguen und Magerrasen auf basenreichen, mäßig trockenen Böden. In klimatisch ungünstigen Jahren, insbesondere nach fehlenden Winterregen, kann sie fast völlig ausfallen. Dies liegt daran, dass sie offensichtlich vor allem in Gegenden mit an sich relativ geringen Niederschlägen vorkommt. Gerade dort wirken sich fehlende Niederschläge besonders gravierend aus. In solchen Jahren findet man sie blühend vornehmlich an etwas feuchteren Standorten, die nicht so leicht austrocknen, zum Beispiel am Rand von Quellhorizonten, in schattigen Lagen oder am Rande von bewässerten Flächen. Bei rund 1.000 Metern erreicht die Art die Höhengrenze der Verbreitung. In den tieferen Lagen und bei warmem Spätwinter blüht sie bereits im März, in den höheren Lagen kann man noch Ende Mai vereinzelt blühende Exemplare finden.

Immer wieder wird von Pflanzen berichtet, die kleinere Lippen und einen deutlich schmaleren gelben Rand haben. Sie sind schon als Subspezies "pseudoaranifera" bezeichnet worden. Ob es sich um eine Subspezies, eine lokale Varietät, oder gar um Hybriden handelt, ist noch nicht geklärt. Es wäre durchaus möglich, dass solche Pflanzen schlicht auf einem ungünstigen Standort stehen und deshalb kümmerlicher, wenig- und kleinblütig ausfallen. Mit der Größe ist das nämlich so eine Sache, die Kenner unter Ihnen wissen Bescheid. Apropos Hybriden: Bastarde gibt es natürlich auch mit der Äskulap-Ragwurz als Elter. Die Liste ist vergleichsweise lang. Interessant ist noch, dass die Art offensichtlich auch von weiblichen Andrena muscaria bestäubt werden kann, was doch recht ungewöhnlich ist.

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Blüten


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Blütenstand


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Habitus


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Standort