Ophrys lutea subsp. laurensis

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Monte Lauro (Sizilien, I), 23. April 2009


Diesmal wenden wir uns mit der Orchidee des Monats der interessanten Gruppe der sogenannten "Subfusca" zu. Wie der Name schon sagt, sind das keine "fusca" im engeren Sinne, vielmehr vermitteln die Vertreter dieser Gruppe zwischen der "fusca"- und der "lutea"-Gruppe. Will vereinfacht heißen, sie vereinen Merkmale beider Gruppen. So erinnert der immer vorhandene mehr oder weniger breite gelbe Rand an Ophrys lutea, während die Blütenform insgesamt eher an eine Ophrys fusca erinnert.

Nach derzeitigem Stand gibt es rund 7 Vertreter in der Ophrys subfusca-Gruppe. Während einige Vertreter dieser Gruppe von Delforge im Artrang geführt werden, werden sie nach Baumann et al (2006) und Kreutz (2004) als Unterarten von Ophrys lutea angesprochen. Dem schließen wir uns an. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass man sich der Ophrys subfusca-Gruppe systematisch gewidmet hat. Auch unsere Orchidee des Monats wurde erst 1992 beschrieben.

Die Identifizierung der Taxa aus der Ophrys subfusca-Gruppe ist nicht immer leicht, mit einer Ausnahme: Ophrys lutea subsp. laurensis. Dieses Taxa ist nämlich gut zu erkennen. Zum einen handelt es sich um einen Kleinstendemiten aus der Gebirgsgruppe des Monte Lauro auf Sizilien. Auf den relativ sauren vulkanischen Böden im Gebiet westlich Buccheri sind Ragwurzarten weitaus seltener als beispielsweise im westlich angrenzenden Kalkgebiet der Monts Iblei, was die Verwechslungsgefahr stark mindert. Zum anderen sind die Pflanzen gekennzeichnet durch auffällig glänzende, oft gedrungen wirkende Lippen und vor allem ungewöhnlich große Petalen. Zusammen mit dem kontrastreichen, scharf abgesetzten gelben Rand gehört sie damit zu den besonders attraktiven Arten der Ophrys fusca / subfusca-Gruppe. Hinzu kommt als Erkennungsmerkmal der relativ späte Blühzeitpunkt ab Ende April, natürlich auch bedingt durch die Höhenlage des Verbreitungsgebiets. So wurde die Monte Lauro-Ragwurz unter 650 Metern bislang noch nicht gefunden.

Im Verbreitungsgebiet kommen auch Ophrys fusca subsp. obaesa und Ophrys fusca subsp. gackiae vor. Hybriden kann man unter anderem am stark reduzierten gelben Rand und in der intermediären Lippenform- und –Grundfarbe erkennen. Als Bestäuber wird Andrena schulzi angegeben.

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Monte Lauro (Sizilien, I), 23. April 2009


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Monte Lauro (Sizilien, I), 23. April 2009