Leucorchis albida |
(LINNÉ) E. MEYER 1848
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Die nicht verwechselbare Weiße Höswurz, auch Weißzüngel genannt, kommt in Europa von der submeridionalen Zone zur borealen Zone im Gebiet mit ozeanischem Klima vor. In Mitteleuropa findet man nennenswerte Bestände nur noch in den Hochlagen des Schwarzwaldes und der Alpen. In anderen deutschen Mittelgebirgen, wie beispielsweise im Bayerischen Wald, ist die Art insbesondere wegen Aufgabe der Almwirtschaft und Nährstoffeinträgen vom Aussterben bedroht. In Belgien und Luxemburg ist die Art bereits ausgestorben. In den Alpen fehlt sie in fast keinem Magerrasen, vorausgesetzt die Böden sind verhältnismäßig sauer. Dies ist insbesondere in den Zentralalpen der Fall. Auch in Zwergstrauchheiden findet man die Art gar nicht selten, oft gemeinsam blühend mit der Rostroten Alpenrose. Während die Art im nördlichen Breiten (Skandinavien) schon ab rund 400 Höhenmetern zu finden ist, beschränkt sie sich in den südlicher liegenden Alpen auf trockenen oder feuchten Standorten der alpine Stufe und erreicht bei 2500 Höhenmetern ihre vertikale Verbreitungsgrenze. Sie blüht von Mai bis August, in den Alpen in der Regel im Juli, oft gemeinsam mit Schwarzem Kohlröschen und Hohlzunge, manchmal aber auch als einzige Orchidee am Standort. Die Chomosomenzahl beträgt 2n=40(42). Es ist noch gar nicht so lange her, da hieß die Weiße Höswurz noch Pseudorchis albida. Teilweise wird dieser Name noch heute verwendet, die korrekte Bezeichnung ist unklar. Von einigen Autoren werden zwei Unterarten unterschieden, die sich insbesondere in Blütengröße und Farbe unterscheiden sollen. Die wesentlich weiter verbreitete Subspezies albida soll grünlich-weiße bis blassgelbe Blüten mit einer Lippenlänge von 24-32 mm haben, die Subspezies straminea dagagen immer blassgelb blühen bei einer Lippenlänge von 33 bis 45 mm. Ob diese Unterscheidung aus wissenschaftlicher Sicht gerechtfertigt ist, bleibt dahingestellt. Bis vor wenigen Jahren gab es noch eine zweite Art in der heutigen Gattung Leucorchis, nämlich die auf der Balkanhalbinsel von Montenegro bis Nordgriechenland verbreitete, rosa blühende Leucorchis frivaldii. Heute ist man der Meinung, die Art gehöre eher zur Gattung Gymnadenia (Gymnadenia frivaldii), so dass Leucorchis albida wohl die einzige Art der Gattung Leucorchis sein dürfte. Die Blüten duften übrigens angenehm. Bastarde mit Arten anderer Gattungen sind extrem selten. Gefunden wurden bislang Hybriden mit Dactylorhiza (maculata), Gymnadenia conopsea und odoratissima (schwer zu unterscheiden) und mit Rotem und Schwarzem Kohlröschen. Gemeldete Hybriden mit Herminium monorchis und Plathanthera sind zweifelhaft. | |