Abgeschickt von Gunther Chmela am 11 Maerz, 2004 um 00:59:40
Antwort auf: Re: orchideenfotografie von E. Mair am 10 Maerz, 2004 um 11:17:24:
: Sehr geehrter Herr Chmela,
: mein Umstieg zu digital wird mir deshalb noch schwer, weil ich insbesondere im Nah- und Makrobereich fotografiere, also im Abbildungsmaßstab um 1:2 bis 1:1. Leider gibt es hier keine Möglichkeiten, das einmal richtig zu testen. Eine Aufnahmeentfernung von 3 cm ist verdammt wenig (Schattierung und überhaupt so nah drankommen). Wenn ich an eine Digikamera wie z.B. Sony Dsc-F 717 denke mit 190mm maximaler Brennweite, käme ich bei 30 cm Aufnahmeabstand rechnerisch auf (unmögliche) 51 cm Bildweite und einen Maßstab von etwa 3:1. Bei f=100 und 20 cm auf 1:1. Das ganze rechnen krankt wohl daran, daß die maximale Auszugverlängerung bei Digikameras nie angegeben ist. Das Problem der Tiefenschärfe halte ich dagegen trotz maximaler Blende 1:8 deshalb für nicht so gravierend, weil ja digital die eff. Brennweite etwa um den Faktor 2:3 geringer ist als bei Kleinbild und deshalb die Tiefenschärfe prop. größer. Rechne ich jetzt total falsch oder gibt es im Internet darüber Ausführlicheres (Ich habe noch nichts gefunden). Leider sind auch bei den Bilder im Internet selten hilfreiche technische Daten angegeben.
: Wen man also eine richtige Entscheidung treffen (und nicht apriori auf SLR umsteigen will oder kann), ist die Kaufentscheidung verdammt schwierig.
: Mfg
: Mair
Sehr geehrter Herr Mair,
ich kann Ihnen auf jeden Fall nur die Erfahrungen mitteilen, die ich mit meiner Kamera gemacht habe, denn ich glaube, dass es sehr darauf ankommt, was die Kamera zu bieten hat. Aber da Sie von einer Aufnahme-Entfernung von 3 cm sprechen, kann die, die Sie im Auge haben, so schlecht nicht sein!
Ich benutze eine Olympus C5050Zoom, mit der ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Sie bietet übrigens nur 105 mm optisches Zoom, hat aber eine Einstellung "Supermakro" (ohne Zoom-Funktion). Damit kommt man auf eine Abbildungsmaßstab von etwa 1,17 : 1 (also bereits vergrößert - bezogen auf Kleinbildformat). Die normale Makroeinstellung bringt es mit maximaler optischer Tele-Einstellung nicht ganz so weit, man kann aber ohne Bedenken ein bisschen digitales Tele dazugeben (sagen wir, so etwa 10&,bei 5 Megapixel) und kommt dann auch auf etwa 1,2 : 1 bei deutlich größerem Aufnahmeabstand. Recht viel mehr ist allerdings nicht drin, wenn man nicht deutliche Qualitätsverluste in Kauf nehmen will.
Die Sache mit der Abschattung muss man je nach Kamera-Typ lösen. Ich verwende z.B. einen kleinen, automatischen externen Blitz von Olympus, der mit einem Kabel von der Kamera getrennt werden kann (allerdings beides nicht nicht ganz billig!). Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht. Ich könnte mir vorstellen, dass man auch zwei davon einsetzen könnte, um Schlagschatten zu vermeiden.
Es kommt sehr darauf an, was man mit den Bilder zu tun gedenkt! Ich habe keine Erfahrung damit, wie meine Bilder wirken, wenn sie auf etwa 2 x 1 m projiziert werden. Aber das dürfte eigentlich bei 2560 x 1920 Pixel kein Problem sein.
Ich meine, man sollte, wenn man Makro-Aufnahmen machen möchte, nicht so sehr darauf achten, wieviel Zoom die Kamera bietet, sondern auf zwei andere Dinge: 1.Wie hoch ist die Auflösung (5 Mio MPx mindestens) und 2. Welche Funktionen bietet sie in Sachen (echtes) Makro.
Mein Tip: Wenn Sie in einen Laden gehen, um sich Digital-Kameras anzuschauen, nehmen Sie ein Lineal, einen Meterstab o.Ä. mit. Schalten Sie die Kamera ein und versuchen Sie, mit den diversen Einstellungen, 3 cm, 2,7 cm usw. scharf zu stellen (3,5 cm wäre das wirksame KB-Format). Sie werden auf diese Weise schnell ein Bild von den Möglichkeiten bekommen!
Wenn Sie wollen, schicke ich Ihnen gerne eine CD mit ein paar Beispiel-Aufnahmen, wenn Sie Lust haben, mir Ihre Anschrift mitzuteilen.
Herzliche Grüße! G.Ch.